Details

Pessia Schneck

Seestraße 7, Altstadt

Hier wohnte
Pessia Schneck
geb. Prinsterstein
Jg. 1876
deportiert 1942
Theresienstadt
ermordet 18.12.1943
Auschwitz



Weitere Stolpersteine in Seestraße 7:
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Schneck, Tana
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Abraham Jacob Schneck wurde am 20. September 1874 im galizischen Kolomyja, der heutigen Ostukraine geboren. Seine Frau Pessia Schneck, geb. Prinsterstein, wurde dort am 13. September 1876 geboren. Herr Schneck war Kaufmann. Das Paar hatte vier Kinder: Rosa, Leon, Betty und Fanny (geb. 17.9.1901, verh. Hirsch). Am 24. Januar 1905 wurde Rosa in Dresden geboren, am 8. Oktober 1907 Betty und am 22. Juni 1914 folgte Leon Schneck, der am 23. Juni 1928 seine Bar Mitzwa feierte.
Die Eltern wurden gezwungen, in eines der sogenannten Judenhäuser in der Röhrhofgasse 16 zu ziehen. Am 28. Juli 1942 wurde das Paar nach Theresienstadt deportiert und von dort aus am 18. Dezember 1943 nach Auschwitz-Birkenau. Vermutlich wurden beide bereits am Tag ihrer Ankunft ermordet.
Rosa, Betty mit ihren Töchtern Jutta (geb. 1938) und Tana (geb. 1940) und Fanny mit ihrem Mann Albert Hirsch und Sohn Manfred (geb. 1929) wurden am 23./24. November 1942 in das "Judenlager Hellerberg" eingewiesen. Die Gestapo hatte es in Zusammenarbeit mit der Zeiss Ikon AG, der auch das Gelände gehörte, eingerichtet worden, um die knapp 300 noch in Dresden verbliebenen Juden dort zu internieren. Da das Lager in der Dr. Todt-Straße (heute Radeburger Straße) knapp außerhalb der Stadtgrenze lag, galt Dresden ab dem 23. November 1942 als "judenrein" bzw. "judenfrei". Die Lagerinsassen mussten pro Tag 60 Reichspfennige für Miete und Verpflegung zahlen. Sie verrichteten Zwangsarbeit in den der Zeiss Ikon AG gehörenden Goehlewerken, wo sie Torpedozünder montierten. Am 1. März 1943 wurde das Lager zum Ersatzpolizeigefängnis erklärt und von der Bereitschaftspolizei bewacht. Nachdem am Abend des 2. März 1943 weitere 40 jüdische Gefangene aus Chemnitz sowie die noch in Dresden verbliebenen Angestellten der jüdischen Gemeinde hinzugekommen waren, wurden die Lagerinsassen zum Bahnhof Dresden-Neustadt transportiert. Dort wurden die mehr als 300 Menschen Güterwaggons gezwungen. Am Abend des darauffolgenden Tages, des 3. März 1943, kam dieser Transport nach 24-stündiger Fahrt ohne Essen und Trinken in Auschwitz-Birkenau an, wo Rosa, Fanny mit Manfred sowie Betty und ihre Kinder vermutlich unmittelbar nach ihrer Ankunft ermordet wurden. Leon Schneck wurde 1939 verhaftet und im Anschluss vermutlich nach Lublin deportiert. Leon Schneck gilt seither als verschollen. Albert Hirsch überlebte und wurde 1945 in Mauthausen befreit.

Quellen:
Arbeitskreis Gedenkbuch der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. (2006): Buch der Erinnerung. Juden in Dresden: Deportiert, ermordet, verschollen. 1933-1945. Thelem Universitätsverlag Dresden, S. 331.

Bundesarchiv, Gedenkbuch für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ [21.07.2014]

Putzpate:
bereits vergeben

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