Ella Blum
Laubegaster Ufer 22, LeubenHIER WOHNTE
ELLA BLUM
JG. 1925
GEDEMÜTIGT/ENTRECHTET
ÜBERLEBT
Weitere Stolpersteine in Laubegaster Ufer 22:
Richter, Willy
Blum, Willy
Blum, Toni
Blum, Therese
Blum, Rudolf
Blum, Hugo
Blum, Elli
Blum, Elisabeth
Blum, Dora
Blum, Alois
Blum, Anna
Ella Blum, auch genannt „Pecksla“, wurde 1925 als Tochter von Alois Blum (geb. 31.12.1891 in Conz) und Toni (Antonie) Richter (geb. 19.2.1893 ebenfalls in Conz) an unbekanntem Ort geboren. Ella war Marionettenspieler und Artistin. Die Familie betrieb ein Wander- Marionettentheater. Mit der Wanderbühne zogen Alois und seine Familie durch die kleinen Städte und Dörfer des Deutschen Reiches und spielten Stücke wie: „Dr. Faustus zu Wittenberg“, „Schinderhannes“, „Hamlet“ und viele andere.
Ella hatte neun Geschwister: Willy Richter (geb. 5.12.1914), Anna Blum (geb. 29.6.1919 in Weichering/Oberbayern), Hugo Blum (geb. 1920 in Oy/ Oberbayern), Therese Blum (geb. 1921 in Niedernhall), Elisabeth Blum (geb. 1923 in Halberstadt), Elli Blum (geb. 1924 in Berßel/ Harz), Willy Blum (geb. 1928 in Rübeland/ Harz), Dora Blum (geb. 9.5.1930 in Marlishausen bei Arnstadt) und Rudolf Blum (geb. 3.9.1934 in Dresden).
Die Familie hatte ihren letzten frei gewählten Wohnsitz von 1934 bis 1938 in Dresden, 1938 musste sie nach Hoyerswerda umziehen, da sie in Dresden ihren Beruf nicht mehr ausüben durfte.
Als einzige der Familie entging Ella der Deportation, als sie zu Beginn der 1940er Jahre bei Julius Richter untertauchte, der ihr Onkel war und ebenfalls ein Marionettentheater betrieb. Julius Richter wurde während der NS-Zeit nicht verfolgt.
Nach dem Krieg traf sich die Familie, wie versprochen, in Hoyerswerda wieder. Es fehlten nur Willy und Rudolf, die in Auschwitz ermordet wurden. Die Familie hatte alles verloren, Dora befand sich in schlechtem gesundheitlichem Zustand. Alois begab sich auf der Suche nach Willy und Rudolf nach Berlin. Später traf er einen ehemaligen Mitgefangenen, der ihm vom Tod der beiden berichtete.
Schon bald musste die Familie erneut fliehen, diesmal vor den Übergriffen russischer Soldaten. So kamen sie schließlich nach Regensburg, dann über Weiden in der Oberpfalz nach Hildesheim und Osterode. Sie versuchten noch eine Zeit lang, das Wander- Marionettentheater weiterzubetreiben, aber diese Zeit war vorbei. Die Familie zerstreute sich, viele litte unter Spätfolgen der KZ-Haft.
Alois und Toni zogen schließlich nach Hannover. Toni Blum starb 1968, Alois Blum 1982.
Quellen:
„Annette Leo: „Das Kind auf der Liste“, Aufbau-Verlag 2018/2020
Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution https://collections.arolsen-archives.org/de/search
Die Verlegung der Stolpersteine wurde von der Heinrich- Böll- Stiftung initiiert
Die Verlegung der 12 Stolpersteine für die Familie Blum am Laubegaster Ufer 22 fand am 8. März 2024 statt
Die Patenschaft übernehmen die Stadtteilinitiative „Laubegast ist bunt“ und die 64. Oberschule Laubegast
Putzpate:
bereits vergeben
Wenn Sie eine Putzpatenschaft für einen oder mehrere Stolpersteine übernehmen möchten, melden Sie uns das bitte an die Mailadresse email hidden; JavaScript is required.