Elli Blum
Laubegaster Ufer 22, LeubenHIER WOHNTE
ELLI BLUM
JG. 1924
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
1944 KZ RAVENSBRÜCK
TODESMARSCH
ÜBERLEBT
Weitere Stolpersteine in Laubegaster Ufer 22:
Richter, Willy
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Blum, Ella
Blum, Elisabeth
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Elli Blum wurde 1924 als Tochter von Alois Blum (geb. 31.12.1891 in Conz) und Toni (Antonie) Richter (geb. 19.2.1893 ebenfalls in Conz) in Berßel/Harz geboren. Elli war Marionettenspieler, Sängerin und Tänzerin. Die Familie betrieb ein Wander- Marionettentheater. Mit der Wanderbühne zogen Alois und seine Familie durch die kleinen Städte und Dörfer des Deutschen Reiches und spielten Stücke wie: „Dr. Faustus zu Wittenberg“, „Schinderhannes“, „Hamlet“ und viele andere.
Elli hatte neun Geschwister: Willy Richter (geb. 5.12.1914), Anna Blum (geb. 29.6.1919 in Weichering/Oberbayern), Hugo Blum (geb. 1920 in Oy/ Oberbayern), Therese Blum (geb. 1921 in Niedernhall), Elisabeth Blum (geb. 1923 in Halberstadt), Ella „Pecksla“ Blum (geb. 1925 an unbekanntem Ort), Willy Blum (geb. 1928 in Rübeland/ Harz), Dora Blum (geb. 9.5.1930 in Marlishausen bei Arnstadt) und Rudolf Blum (geb. 3.9.1934 in Dresden).
Die Familie hatte ihren letzten frei gewählten Wohnsitz von 1934 bis 1938 in Dresden, 1938 musste sie nach Hoyerswerda umziehen, da sie in Dresden ihren Beruf nicht mehr ausüben durfte.
1942 musste Elli Zwangsarbeit im Reichsbahnausbesserungswerk in Hoyerswerda leisten. Sie wurde 1943 mit den meisten Mitgliedern ihrer Familie nach Auschwitz deportiert. Anschließend wurde sie nach Ravensbrück weiter. Ihre 1944 im KZ Ravensbrück geborene Tochter Gisela starb wenige Wochen nach der Geburt.
Zusammen mit ihrer Mutter und der Schwester Dora wurde Elli im April 1945 auf dem Todesmarsch befreit.
Nach dem Krieg traf sich die Familie, wie versprochen, in Hoyerswerda wieder. Es fehlten nur Willy und Rudolf, die in Auschwitz ermordet wurden. Die Familie hatte alles verloren, Dora befand sich in schlechtem gesundheitlichem Zustand. Alois begab sich auf der Suche nach Willy und Rudolf nach Berlin. Später traf er einen ehemaligen Mitgefangenen, der ihm vom Tod der beiden berichtete.
Schon bald musste die Familie erneut fliehen, diesmal vor den Übergriffen russischer Soldaten. So kamen sie schließlich nach Regensburg, dann über Weiden in der Oberpfalz nach Hildesheim und Osterode. Sie versuchten noch eine Zeit lang, das Wander- Marionettentheater weiterzubetreiben, aber diese Zeit war vorbei. Die Familie zerstreute sich, viele litte unter Spätfolgen der KZ-Haft.
Alois und Toni zogen schließlich nach Hannover. Toni Blum starb 1968, Alois Blum 1982.
1947 erhielt die Familie wieder einen Wandergewerbebeschein, der neben den Eltern auch Therese, Elisabeth, Elli, Dora und Hugo einschloss.
Elli Blum heiratete Otto Schopper, 1947 wurde ihr ältester Sohn geboren, ein Jahr später ihre Tochter Ella. 1952 heiratete das Paar. Von Hannover zogen sie mit einem Wohnwagen nach Mühlheim an der Ruhr und bekamen noch zwei weitere Söhne.
Quellen:
„Annette Leo: „Das Kind auf der Liste“, Aufbau-Verlag 2018/2020
Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution https://collections.arolsen-archives.org/de/search
Die Verlegung der Stolpersteine wurde von der Heinrich- Böll- Stiftung initiiert
Die Verlegung der 12 Stolpersteine für die Familie Blum am Laubegaster Ufer 22 fand am 8. März 2024 statt
Die Patenschaft übernehmen die Stadtteilinitiative „Laubegast ist bunt“ und die 64. Oberschule Laubegast
Putzpate:
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