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Rudolf Blum

Laubegaster Ufer 22, Leuben

HIER WOHNTE
RUDOLF BLUM
JG. 1934
DEPORTIERT 1943
AUSCHWITZ
1944 KZ BUCHENWALD
1944 AUSCHWITZ
ERMORDET



Weitere Stolpersteine in Laubegaster Ufer 22:
Richter, Willy
Blum, Willy
Blum, Toni
Blum, Therese
Blum, Hugo
Blum, Elli
Blum, Ella
Blum, Elisabeth
Blum, Dora
Blum, Alois
Blum, Anna

Rudolf Blum wurde am 3. September 1934 als jüngster Sohn von Alois Blum (geb. 31.12.1891 in Conz) und Toni (Antonie) Richter (geb. 19.2.1893 ebenfalls in Conz) in Dresden geboren. Willy war Schüler. Die Familie betrieb ein Wander- Marionettentheater. Mit der Wanderbühne zogen Alois und seine Familie durch die kleinen Städte und Dörfer des Deutschen Reiches und spielten Stücke wie: „Dr. Faustus zu Wittenberg“, „Schinderhannes“, „Hamlet“ und viele andere.
Rudolf hatte neun Geschwister: Willy Richter (geb. 5.12.1914), Anna Blum (geb. 29.6.1919 in Weichering/Oberbayern), Hugo Blum (geb. 1920 in Oy/ Oberbayern), Therese Blum (geb. 1921 in Niedernhall), Elisabeth Blum (geb. 1923 in Halberstadt), Elli Blum (geb. 1924 in Berßel/ Harz), Ella „Pecksla“ Blum (geb. 1925 an unbekanntem Ort), Willy Blum (geb. 1928 in Rübeland/ Harz) und Dora Blum (geb. 9.5.1930 in Marlishausen bei Arnstadt).
Die Familie hatte ihren letzten frei gewählten Wohnsitz von 1934 bis 1938 in Dresden, 1938 musste sie nach Hoyerswerda umziehen, da sie in Dresden ihren Beruf nicht mehr ausüben durfte.
Rudolf wurde 1943 mit den meisten Mitgliedern ihrer Familie nach Auschwitz deportiert, im August 1944 dann weiter in das KZ Buchenwald.
Als Rudolf, der zu diesem Zeitpunkt 9 Jahre alt war, auf die Liste der nach Auschwitz zu Deportierenden kam, meldete sich auch sein Bruder Willy, der 16 Jahre alt war, freiwillig, um den Bruder nicht allein zu lassen. Dadurch wurde Stefan Jerzy Zweig, ein dreijähriger Junge, der eigentlich auch auf der Liste stand, das Leben gerettet. Die Geschichte dieses Jungen wurde durch den Roman „Nackt unter Wölfen“ berühmt.
Im September 1944 wurden Willy und Rudolf zurück nach Auschwitz verschleppt und dort ermordet.
Nach dem Krieg traf sich die Familie, wie versprochen, in Hoyerswerda wieder. Es fehlten nur Willy und Rudolf, die in Auschwitz ermordet wurden. Die Familie hatte alles verloren, Dora befand sich in schlechtem gesundheitlichem Zustand. Alois begab sich auf der Suche nach Willy und Rudolf nach Berlin. Später traf er einen ehemaligen Mitgefangenen, der ihm vom Tod der beiden berichtete.
Schon bald musste die Familie erneut fliehen, diesmal vor den Übergriffen russischer Soldaten. So kamen sie schließlich nach Regensburg, dann über Weiden in der Oberpfalz nach Hildesheim und Osterode. Sie versuchten noch eine Zeit lang, das Wander- Marionettentheater weiterzubetreiben, aber diese Zeit war vorbei. Die Familie zerstreute sich, viele litte unter Spätfolgen der KZ-Haft.
Alois und Toni zogen schließlich nach Hannover. Toni Blum starb 1968, Alois Blum 1982.

Quellen:
„Annette Leo: „Das Kind auf der Liste“, Aufbau-Verlag 2018/2020

Arolsen Archives – International Center on Nazi Persecution https://collections.arolsen-archives.org/de/search

Die Verlegung der Stolpersteine wurde von der Heinrich- Böll- Stiftung initiiert
Die Verlegung der 12 Stolpersteine für die Familie Blum am Laubegaster Ufer 22 fand am 8. März 2024 statt
Die Patenschaft übernehmen die Stadtteilinitiative „Laubegast ist bunt“ und die 64. Oberschule Laubegast

Putzpate:
bereits vergeben

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