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Kurt Hirschel

Wiener Straße 85a, Seevorstadt

HIER WOHNTE
KURT HEINRICH HIRSCHEL
JG. 1892
DEPORTIERT1943
THERESIENSTADT
1944 AUSSCHWITZ
ERMORDET



Weitere Stolpersteine in Wiener Straße 85a:
Hirschel, Wolfgang
Wahle, Julius
Hirschel, Elsa
Hirschel, Alfred

Kurt Hirschel wurde am 23. Januar 1892 in Dresden geboren. Der Kaufmann arbeitete als Prokurist der Firma Hirsch & Co., einem großen Kaufhaus für Modewaren. Er war mit Elsa Glauber verheiratet, mit der er zwei Kinder hatte, Alfred und Wolfgang. Kurt und Elsa setzten sich vielfältig für soziale Belange ein. Er selbst war engagiert und geschätzt in der Jüdischen Gemeinde in Dresden und Mitglied der Fraternitatisloge. Elsa und Kurt waren auch kulturell interessiert, was sich u.a. an Elsas umfangreicher Bibliothek zeigte und ihren Beiträgen im Gemeindeblatt der Jüdischen Gemeinde.
Seit 1942 übte er das Amt des letzten Gemeindevorsitzenden ohne Bezahlung aus. So überbrachte er beispielsweise die Deportationsaufforderungen und sprach den Betroffenen Mut zu. Im Frühjahr 1943 verhörte die Gestapo Elsa Hirschel, da bei einer Hausdurchsuchung eine Auflistung von Lebensmitteln gefunden wurde, die Juden bereits nicht mehr erhielten. Die Söhne Alfred und Wolfgang wurden für einige Stunden wöchentlich von einem jüdischen Lehrer unterrichtet, wofür Kurt für zwei Wochen inhaftiert und schließlich verwarnt wurde. Im März 1943 wurde das Haus der Familie zwangsverkauft und die Familie musste in das Gemeindehaus in die Zeughausstraße 3 ziehen, das mittlerweile zum sogenannten Judenhaus deklariert worden war. Am 21. Juni 1943 wurde die Familie als letzte nicht in Mischehe lebende Dresdner Juden nach Theresienstadt deportiert. Von dort aus folgten im Oktober 1944 die Deportation und der Tod in Auschwitz.

Die Klassik Stiftung Weimar veranlasste 2022 die Verlegung der Stolpersteine für Elsa, Kurt, Alfred und Wolfgang Hirschel sowie für Elsas Onkel Julius Wahle.

Quellen

Arbeitskreis Gedenkbuch der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. (2006): Buch der Erinnerung. Juden in Dresden: Deportiert, ermordet, verschollen. 1933-1945. Thelem Universitätsverlag Dresden, S. 154f.

Putzpate:
bereits vergeben

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