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Erika Wermuth

Andreas-Schubert-Straße/Ecke Strehlener Straße , Altstadt

HIER WOHNTE
ERIKA WERMUTH
JG. 1924
"POLENAKTION" 1938
MASSENERSCHIESSUNG
BLUTSONNTAG
12.10.1941 STANISLAU



Weitere Stolpersteine in Andreas-Schubert-Straße/Ecke Strehlener Straße :
Wermuth, Abraham Adolf
Ryster, Berta
Wermuth, Karl-Heinz
Wermuth, Rosa

Erika Esther Lea Wermuth wurde am 3. November 1924 als jüngstes von fünf Kindern des Ehepaars Abraham Adolf und Rosa Wermuth in Dresden geboren.
Sie war Schülerin der Jüdischen Schule als sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder am 28. Oktober 1938 im Zuge der Polenaktion nach Iwano-Frankiwsk (deutsch Stanislau, heute Westukraine) deportiert und dort bei einer Massenerschießung am 12. Oktober 1941, dem sogenannten Blutsonntag von Stanislau ermordet wurde.
Ihr Bruder Karl-Heinz konnte 1939 noch mit der Jugend-Aliyah nach Palästina emigrieren. Dort ist er in einem Kibbuz bei einem Zwischenfall 1941 ums Leben gekommen.
Ihre Schwester Berta/Gerda ist 1945 im KZ Bergen-Belsen umgekommen.
Ihre beiden ältesten Schwestern, Regina Bitterwolf und Mia Mahr, haben mit ihren Kindern überlebt. Mia hat sehr früh nach Frankreich geheiratet und bekam zwei Söhne, Gérard und Roger Mahr, die in Paris leben. Gérards Sohn François, der in Toulouse lebt, will die Familiengeschichte kennenlernen und aufarbeiten. Regina war zunächst durch ihre sogenannte privilegierte Mischehe geschützt, sollte aber mit ihrer 1942 geborenen Tochter am 16. Februar 1945 doch deportiert werden. Das verhinderte der Bombenangriff auf Dresden am 13. Februar, bei dem jedoch Reginas Mann Ludwig ums Leben kam. Ihr aber gelang unter falschem Namen mit dem Flüchtlingsstrom die Flucht mit ihrer kleinen Tochter bis zur Schwäbischen Alb, wo sie sich versteckten bis zum Ende des Krieges. Später zogen sie nach Stuttgart, wo Regina als Chefsekretärin in der Jüdischen Gemeinde arbeitete. Nach einigen Jahren gingen sie nach Frankfurt am Main, wo Regina 1999 starb.

Den Stolperstein für Erika Wermuth spendete 2019 Jutta Schlott aus Dresden.

Quellen:

Angaben der Nichte Esther Ellrodt-Freiman.

Arbeitskreis Gedenkbuch der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. (2006): Buch der Erinnerung. Juden in Dresden: Deportiert, ermordet, verschollen. 1933-1945. Thelem Universitätsverlag Dresden, S. 383.

Archiv und Gedenkbuch Jüdische Gemeinde Dresden.

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