Frieda Gansauge
Am Anger 10, ProhlisHIER WOHNTE
FRIEDA GANSAUGE
GEB. HAUBOLD
JG. 1887
IM WIDERSTAND / KPD
„SCHUTZHAFT“ 1933
UNTER POLIZEIAUFSICHT
VERHAFTET AUG. 1944
„AKTION GITTER“
ENTLASSEN
Weitere Stolpersteine in Am Anger 10:
Gansauge, Helmut
Frieda Gansauge wurde am 29. März 1887 geboren. Mit 14 Jahren wurde sie Dienstmädchen und lief mit 16 Jahren davon. Als Feinplätterin arbeitete sie bis zu 16 Stunden am Tag. Sie heiratete einen Mann, der im Spartakusbund ebenfalls politisch aktiv war. Gemeinsam hatten sie vier Kinder, der Erstgeborene war der bekannte Antifaschist Helmut Gansauge. Auch mit den Kindern arbeitete sie weiterhin als Plätterin, ihr Mann war oft arbeitslos.
1917 trat sie der SPD, 1918 der USPD und 1920 der KPD bei. Von 1929 bis 1933 war sie Abgeordnete der KPD im Dresdner Stadtparlament. In ihren Reden trat sie für die Rechte und Unterstützung der Schwachen ein. Frieda Gansauge forderte Subvention der Schulspeisung und eine bessere Heizung in den Schulen, sie verlangte Kindergärten zu annehmbaren Bedingungen und wandte sich gegen die Schließung von Mütterberatungsstellen.
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten lebte sie von März bis September 1933 illegal. In dieser Zeit wurde ihre Wohnung Am Anger 10 von der SA verwüstet, ihr Sohn Helmut ins KZ Hohnstein verschleppt. Er starb 1934 an den Folgen der Misshandlungen. Im September wurde sie selbst verhaftet, erkrankte schwer und wurde 1934 unter strenger Polizeiaufsicht entlassen. Sofort nahm sie Verbindung auf zur Widerstandsgruppe Anni Sindermann, zu ihren Genossinnen Erna Rentsch und Hilde Lehmann, mit denen sie bis zur 2. Verhaftung 1944 zusammenwirkte. Im Mai 1945 arbeitete sie zusammen mit Elsa Fenske im Sozialwesen der Stadt. 1948 beauftragte sie der Landesvorstand der SED mit einer Arbeit in der Abteilung Arbeit und Sozialfürsorge. Sie wurde jedoch so krank, dass sie diese Arbeit bald wieder aufgeben musste. Sie war danach als Schöffin beim Kreisgericht, im Wohnbezirksausschuss der Nationalen Front und im 1947 gegründeten Demokratischen Frauenbund Deutschlands (DFD) tätig.
Die Familie von Frieda Gansauge veranlasste die Verlegung des Steins für ihre Mutter, Großmutter und Urgroßmutter.
Quellen:
Frauenwiki Dresden: „Frieda Gansauge“, in: https://wiki.frauenstadtarchiv.de/index.php?title=Frieda_Gansauge [01.09.22]
Wikipedia: „Frieda Gansauge”, in: https://de.wikipedia.org/wiki/Frieda_Gansauge [01.09.22]
Stadtwiki Dresden: „Frieda Gansauge“, in: https://www.stadtwikidd.de/wiki/Frieda_Gansauge [01.09.22]
Putzpate:
bereits vergeben
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