Ludwig Alexander Schweizer
Riesaer Straße 40, PieschenHIER WOHNTE
LUDWIG ALEXANDER
SCHWEIZER
JG. 1901
SEIT 1914 MEHRERE
HEILANSTALTEN
„VERLEGT“ 26.5.1941
PIRNA-SONNENSTEIN
ERMORDET 26.5.1941
„AKTION T4“
Weitere Stolpersteine in Riesaer Straße 40:
Schweizer, Georg Friedrich
Schweizer, Louise Martha
Ludwig Schweizer wurde am 7. Januar 1901 in Dresden in der Döbelner Straße geboren. Er war das vierte Kind des Buchbinders Friedrich Schweizer und dessen Frau Louise. Die Familie wohnte in der Rethelstraße neben dem Schloss Übigau. Er wuchs zusammen mit vier Schwestern auf.
Mit 13 Jahren kam Ludwig zur Pflege ins Stadtkrankenhaus Dresden-Löbtau, wo er etwa ein Jahr blieb. Dort erhielt er auch Unterricht nach den Maßstäben der Reformpädagogik, die damals ihren Höhepunkt hatte. Im 1. Weltkrieg wurde Ludwig in die Landesanstalt Arnsdorf überführt, wo er die nächsten 26 Jahre verbrachte. Als fröhlicher Mensch wurde Ludwig in seinem Umfeld geschätzt, der zu Humor und Scherzen aufgelegt war oder manchmal auch das Pflegepersonal neckte. Ludwig wurde gern zu Arbeiten im Garten eingesetzt und er liebte es, Kartoffeln zu schälen. Manchmal – wenn er über das Ziel hinausschoss – bekam er auch Stubenarrest. Regelmäßig besuchte er seine Familie in Dresden und jedes Jahr fuhr er gemeinsam mit seinen Eltern in den Urlaub.
Aufgrund der diskriminierenden und unpräzisen Diagnose des „angeborenen Schwachsinns“ wurde Ludwig Schweizer am 29. Oktober 1935 zwangssterilisiert. Am 26. Mai 1941 wurde er auf Anordnung des Reichsverteidigungskommissars nach Pirna-Sonnenstein gebracht. Er kehrte nie zu seiner Familie zurück.
2020 veranlasste seine Großnichte die Verlegung dieses Stolpersteins.
Quellen
Bundesarchiv
Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
Landeshauptstadt Dresden Stadtarchiv
Angaben der Familie Schweizer
Putzpate:
bereits vergeben
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