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Georg Friedrich Schweizer

Riesaer Straße 40, Pieschen

HIER WOHNTE
GEORG FRIEDRICH
SCHWEIZER
JG. 1870
MITGLIED SPD
„SCHUTZHAFT“ 1933
HOHNSTEIN
1934 KRANK ENTLASSEN



Weitere Stolpersteine in Riesaer Straße 40:
Schweizer, Ludwig Alexander
Schweizer, Louise Martha

Friedrich Schweizer wurde 1870 in Schwäbisch Hall geboren. In Franken (Erlangen – Nürnberg) erlernte er das Handwerk des Buchbinders. Als junger Handlungsreisender kam er Anfang der 1890er Jahre nach Dresden. Hier lernte er Louise Martha Wiesner kennen. Beide heirateten am 10. Juli 1896 in Dresden und bekamen fünf Kinder.

Friedrich Schweizer arbeitete als Buchbinder in der Leipziger Straße 157 im Stadtteil Mickten. Als SPD-Stadtverordneter wurde er im März 1933 verhaftet und auf den Hohnstein (Sächsische Schweiz) gebracht. Dort wurde er schwer misshandelt. Er verlor seine Zähne und erblindete auf einem Auge, weshalb er nach dem Krieg eine Blindenbinde trug. Nach einem Jahr Schutzhaft in Hohnstein, einem der ersten Konzentrationslager, wurde er nach Hause entlassen.

1935 zog die Familie in die Riesaer Straße 40. Im selben Jahr wurde sein einziger Sohn in einer Bühlauer Arztpraxis ambulant zwangssterilisiert. 1941 verlor er seinen Sohn durch Euthanasie, 1942 verstarb auch seine Frau.

Friedrich Schweizer wurde nach Kriegsende Mitglied in der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN). Er erfreute sich am Aufwachsen seiner Enkeltöchter Gisela und Ruth. Friedrich war naturverbunden. In der Familie wurde überliefert, dass er vor dem Machtantritt der Nationalsozialisten als Stadtverordneter stets mit Zylinder ins Rathaus ging und Mitglied der SPD war.

2020 veranlasste seine Urenkelin die Verlegung dieses Stolpersteins.

Quellen

Bundesarchiv
Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
Landeshauptstadt Dresden Stadtarchiv
Angaben der Familie Schweizer

Putzpate:
bereits vergeben

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