Henry Maier
Tolstoistraße 9, LoschwitzHIER WOHNTE
HENRY MAIER
JG. 1918
FLUCHT 1938
USA
Weitere Stolpersteine in Tolstoistraße 9:
Maier, Dr. Hans
Maier, Anna
Maier (Barrows), Hanna
Maier, Margarete
Henry Maier wurde 1918 in Frankfurt als Tochter von Anna und Hans Maier geboren; er wuchs in Frankfurt und Dresden auf. Nach dem frühen Tod der Eltern 1937 und aufgrund der anhaltenden Verfolgung durch die Nazis trafen Max und Titti Maier (Onkel und Tante väterlicherseits) Vorkehrungen, dass die Kinder 1938 Deutschland verlassen konnten.
Henry floh in die USA und absolvierte dort ein Studium der Sozialen Arbeit am Oberlin College und wurde in Kindheitsentwicklung an der University of Minnesota promoviert. Er war 26 Jahre lang Professor für Soziale Arbeit an der University of Washington School of Social Work. Als er im Alter von 86 Jahren verstarb, konnte er auf ein erfülltes Leben zurückblicken: eine liebevolle Ehe, Kinder, Freunde, Spiel, Reisen, Unterrichten in den USA und im Ausland mit einem Fulbright-Stipendium. Henry war bekannt für seine einnehmende, erfahrungsorientierte Lehre, die mehr als eine Generation von PraktikerInnen auf diesem Gebiet förderte. Obwohl Henry in seinen letzten Jahren durch seine schwächere Gesundheit frustriert war, schaffte er es fast bis zum Ende, eine monatliche Kolumne für eine Zeitschrift für Child-Care zu schreiben und wichtige berufliche Verbindungen aufrechtzuerhalten. Er verfolgte weiterhin mit großem Interesse seine Enkelkinder und hielt eifrig Kontakt zu seinem erweiterten Netzwerk von Familie und Freunden in der ganzen Welt. Seine letzte gebrechliche Zeit war von Schüben der Verspieltheit geprägt, an die sich seine Familie gerne erinnert. Er hinterlässt seine liebevolle Frau Jeanne, drei Söhne, ihre Frauen, sechs Enkel sowie zwei Urenkel.
Eine Familienangehörige erinnert sich, dass die frühen Jahre in Deutschland glücklich und erfüllt waren mit Familie, Schule und Urlaubsreisen. Die Familie genoss das Skifahren und das Wandern. Obwohl die Maier-Kinder vier jüdische Großeltern hatten, wuchsen sie in einer säkularen Tradition auf und identifizierten sich nicht mit den jüdischen Traditionen.
Die älteste Tochter von Hanna Maier reiste 2019 nach Dresden.
Die Initiative weltoffenes Loschwitz e.V. veranlasste 2020 die Verlegung der Stolpersteine für Familie Maier.
Quellen
Angaben der Familie
Eckhardt, Hanna: „Maier, Hans“, In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), http://frankfurter-personenlexikon.de/node/8460 [19.05.2021]
Initiative weltoffenes Loschwitz (2020): „Den Opfern ein Gesicht geben – Stolpersteine für Loschwitz“. Kurzfilm. https://weltoffenes-loschwitz.jimdofree.com/ [19.05.2021]
Putzpate:
bereits vergeben
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