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Hanna Maier (Barrows)

Tolstoistraße 9, Loschwitz

HIER WOHNTE
HANNA MAIER
JG. 1915
FLUCHT 1938
USA



Weitere Stolpersteine in Tolstoistraße 9:
Maier, Dr. Hans
Maier, Anna
Maier, Henry
Maier, Margarete

Hanna wurde am 12. August 1915 in Frankfurt als Tochter von Anna und Hans Maier geboren. Hanna wuchs in Frankfurt und Dresden auf, wo sie eine große Liebe zur Natur entwickelte, besonders zum Wandern und Skifahren. Ihr Vater war Jurist, der sich in der Weimarer Regierung für soziale Reformen und Wohlfahrt interessierte. Sie besuchte die öffentliche Schule in Dresden, nachdem ihr Vater in die sächsische Regierung berufen worden war. 1929 besuchte sie die Universität Göttingen als Studentin der Physik sowie als Röntgentechnikerin.

Nach dem frühen Tod ihrer Eltern 1937 und aufgrund der anhaltenden Verfolgung durch die Nazis trafen Max und Titti Maier (Onkel und Tante väterlicherseits) Vorkehrungen, dass die Kinder 1938 Deutschland verlassen konnten. Hanna floh in die USA und vervollständigte dort ihre Ausbildung und schloss ihr Studium an der University of Delaware mit einem Diplom in Chemie ab. Später erwarb sie auch ein Zertifikat als Lehrerin an der Universität von Louisville. Hanna lernte ihren Mann, Robert S. Barrows, in der Unitarian Fellowship in Newark, NJ, kennen. Nach der Geburt ihrer vier Kinder zog die Familie nach Louisville, KY, wo Robert den Posten des Direktors für Forschung und Entwicklung für das DuPont de Nemours Elastomers Werk übernahm. Später kehrten sie nach Wilmington zurück, als ihr Mann zum Direktor der toxikologischen Überwachung für DuPont ernannt wurde. Hanna unterrichtete Deutsch und Naturwissenschaften an der High School in Louisville und Wilmington. Hanna widmete unzählige Stunden der Unterstützung der Aktivitäten ihrer Kinder, unter anderem als Pfadfinderführerin und Freiwillige bei Schwimmwettkämpfen. Ihre Liebe zum Wandern, Radfahren und Skifahren hielt an, bis sie an Alzheimer erkrankte. Sie und Bob wurden von ihren Freunden oft als "die Athleten" bezeichnet, weil sie bis in ihre 80er Jahre hinein gerne Skilanglauf machten und wanderten. Hanna liebte die Natur und vermittelte ihren Kindern und vielen anderen durch ihre ehrenamtliche Arbeit im Nature Center in Wilmington die Wertschätzung für die freie Natur und das Wandern. Sie verstarb am 23. November 2003 an die Folgen ihrer Alzheimererkrankung.

Sie hinterließ ihren Ehemann, ihren Bruder Henry und ihre vier Kinder Margaret West aus Seattle, WA, George Barrows (Jennifer) aus Avon, CT, Elizabeth Lopez (Orlando) aus Topsfield, MA und Barbara Morgan (Gary) aus Murray, KY sowie neun Enkelkinder.
Eine Familienangehörige erinnert sich, dass die frühen Jahre in Deutschland glücklich und erfüllt waren mit Familie, Schule und Urlaubsreisen. Die Familie genoss das Skifahren und das Wandern. Obwohl die Maier-Kinder vier jüdische Großeltern hatten, wuchsen sie in einer säkularen Tradition auf und identifizierten sich nicht mit den jüdischen Traditionen.

Die Initiative weltoffenes Loschwitz e.V. veranlasste 2020 die Verlegung der Stolpersteine für Familie Maier.

Quellen
Eckhardt, Hanna: „Maier, Hans“, In: Frankfurter Personenlexikon (Onlineausgabe), http://frankfurter-personenlexikon.de/node/8460 [19.05.2021]

Initiative weltoffenes Loschwitz (2020): „Den Opfern ein Gesicht geben – Stolpersteine für Loschwitz“. Kurzfilm. https://weltoffenes-loschwitz.jimdofree.com/ [19.05.2021]



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