Details

Iwan Schwarz

Schandauer Straße 22, Blasewitz

HIER WOHNTE
IWAN SCHWARZ
JG. 1893
ZWANGSARBEIT
SCHUTZRAUMVERBOT
TOT BEI LUFTANGRRIFF
13.2.1945



Iwan Schwarz wurde am 8. Dezember 1893 in Dresden in eine jüdische Familie geboren. Wie seine Geschwister Alfred und Gretel war er gehörlos und außerdem gehbehindert.
Die Mutter soll gebürtige Engländerin gewesen sein, die Eltern wohnten auf der Blasewitzer Straße in Dresden.
Von Beruf war Iwan Maschinist. Er heiratete Gretel Schwingel, die keine Jüdin war. Beide wohnten auf der Schandauer Straße 18 b.
Im Juli 1920 gründete er mit seinem Bruder Alfred, der 1. Vorsitzender wurde, und anderen Sportsfreunden (Haferkorn, Hof, Klotzsche, Voigt, Meyer und Kaden) den "Dresdner Taubstummen Schwimmverein 1920", in dem auch die Ehefrauen der beiden Brüder und ihre Schwester Gretel Mitglieder waren. Vermittelt von den Brüdern Schwarz unterstützte das Bankhaus Arnhold den Verein mit einem zinslosen Kredit, sodass sie ein Grundstück in Königstein-Halbestadt erwerben und darauf ein Erholungsheim bauen konnten.
Wohl aufgrund seiner sogenannten privilegierten Mischehe wurde Iwan Schwarz – wie auch sein Bruder – erst Ende 1944 zu schwerer Zwangsarbeit verpflichtet und musste in das sogenannte Judenhaus in der Sporergasse 2 umziehen. Er erhielt für den 16. Februar 1945 den Deportationsbefehl in ein Vernichtungslager, kam jedoch am 13. Februar 1945 beim Bombenangriff auf Dresden ums Leben, da es den Bewohnern nicht gestattet war, einen Luftschutzkeller aufzusuchen. Die Schwester Gretel war in Berlin untergetaucht und soll nach Spanien emigriert sein. Nachforschungen des Vereins nach ihr blieben erfolglos.

Anlässlich seines 100jährigen Jubiläums spendete der Dresdner Gehörlosen Sportverein 1920 e. V. die Stolpersteine für seine Gründer Iwan und Alfred Schwarz.

Quellen:
Chronik und Dokumente des Dresdner Gehörlosen Sportvereins 1920 e. V.

Archiv und Gedenkbuch der Jüdischen Gemeinde Dresden.

Putzpate:
bereits vergeben

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