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Hans Nagelstock

Pillnitzer Straße 34, Altstadt

HIER WOHNTE
HANS NAGELSTOCK
JG. 1906
MEHRMALS VERHAFTET
WEGEN § 175
GEFÄNGNIS BAUTZEN
1941 SACHSENHAUSEN
ERMORDET 16.2.1942



Hans Nagelstock wurde am 1. August 1906 in Dresden geboren. Da er jüdischer Abstammung war, zwangen ihm die Nazis den zweiten Vornamen "Israel" auf. Der Ledige lebte auch später in Dresden, in der Pillnitzer Straße 60 (heute Nr. 34), und war als Kaufmann tätig.
Er wurde aufgrund seiner Homosexualität mehrfach verhaftet, saß unter anderem im Jugend- und Strafgefängnis Bautzen ein.
Mitte Januar 1941 transportierte man den 34-Jährigen in das KZ Sachsenhausen, wo er die Häftlingsnummer 35.056 erhielt und gleich in drei Häftlings-Kategorien eingestuft wurde: als "Berufsverbrecher“, §175 und als Jude.
Die Bezeichnung „Berufsverbrecher“ wurde von den Nationalsozialisten für alle Homosexuellen verwendet.
Man brachte ihn im Block 36 unter, in dem viele Homosexuelle zusammengefasst worden waren. Vermutlich kam auch er, wie fast alle Homosexuellen in Sachsenhausen, in die Strafkompanie, in der die Häftlinge mit besonders schwerer Arbeit belastet wurden. Anfang August 1941 erkrankte er und wurde in das Krankenrevier des KZ Sachsenhausens aufgenommen, wo er Anfang September 1941 wieder entlassen wurde. Anfang November 1941 musste er erneut in das Krankenrevier.
Noch vor den Massenerschießungen von Homosexuellen durch die SS, der „Mordaktion Klinkerwerk“, die zwischen Juli und September 1942 stattfanden, wurde Hans Nagelstock ermordet. Er verstarb am 16. Februar 1942 im KZ Sachsenhausen im Alter von 35 Jahren angeblich an "Allgemeininfektion", tatsächlich aber doch wohl an den Strapazen der Haft und Zwangsarbeit und der chronischen Unterversorgung im KZ.

Markus Raschka spendete den Stolperstein für Hans Nagelstock im Jahr 2016.

Quellen:
Archiv KZ Sachsenhausen, Stiftung Sächsische Gedenkstätten

Gedenkstätte Bautzen, Bundesarchiv, Datenbank Yad Vashem, Buch der Erinnerung Seite 259, International Tracing Servive



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