Details

Karl Blochwitz

Dresdner Straße 125, Cotta

HIER WOHNTE
KARL BLOCHWITZ
JG. 1899
ZEUGE JEHOVAS
VERHAFTET 1940
KRIEGSDIENST VERWEIGERT
HINGERICHTET 3.4.1940
BIENITZ BEI LEIPZIG



Karl Blochwitz wurde am 12.04.1899 geboren. Er war Mitglied der Ernsten Bibelforscher (heute: Zeugen Jehovas) und wohnte in der Meißner Landstraße 9 h, jetzt Dresdner Str. 125 in Dresden-Gohlis. Er hatte eine Schwester, war verheiratet und hatte eine Tochter, Annelies Pless, beg. Blochwitz. Nach dem 1. Weltkrieg bekam er eine Anstellung als Koch bei der Polizei, wurde jedoch 1933, nach der Machtergreifung Hitlers, entlassen. Kurz darauf wurde seine Wohnung von der Gestapo durchsucht, er wurde verhaftet und 18 Monate in Bautzen inhaftiert. Danach schlug er sich mit Gelegenheitsarbeiten durch. Auf die Familie wurde Druck ausgeübt durch wiederholte Hausdurchsuchungen, seiner Frau legte man nahe, sich scheiden zu lassen. Im Dezember 1939 wurde er erneut verhaftet und vier Wochen lang in der „Mathilde“ (Dresdner Gefangenenanstalt II, eine zum Landgericht gehörende Haftanstalt) Nachtverhören und Misshandlungen unterzogen. Im März 1940 erhielt er seine Einberufung zum Militär, nach Zeithain. Dort angekommen, teilte er seinem Offizier mit, dass er nicht bereit sei, eine Uniform anzuziehen und eine Waffe in die Hand zu nehmen. Er wurde verhaftet und kam vor das Militärgericht in Leipzig. Dort erklärte er, er sei bereit, auch die schwerste Arbeit zu verrichten, aber töten könne er niemanden. Er wurde zum Tode verurteilt. Das Gericht riet ihm, ein Gnadengesuch zu stellen, was er ablehnte. Seine Tochter berichtete, dass daraufhin dieses Gnadengesuch vom Gericht selbst eingereicht wurde.
Am 3. April 1940 wurde er frühmorgens letztmalig aufgefordert, die Uniform anzuziehen, andernfalls werde das Todesurteil unverzüglich vollstreckt. Er lehnte erneut ab. Daraufhin wurde Karl Blochwitz am selben Tage um 7:15 Uhr auf dem Militär-Schießstand Bienitz bei Leipzig von SS-Männern standrechtlich erschossen.

Quelle:
Erlebnisbericht von Annelies Pless, im pers. Gespräch auch so bestätigt

Putzpate:
bereits vergeben

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