Details

Samuel Husch

Franklinstraße 20, Altstadt

HIER WOHNTE
SAMUEL HUSCH
JG. 1868
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
TOT 4.7.1942



Samuel Husch wurde am 1. Februar 1868 in Pobiedziska (deutsch Pudewitz) im heutigen Polen geboren. Er war verheiratet mit Therese Husch, geb. Neumann. Das Paar hatte drei Kinder: Hans, Werner und Annelies, später verheiratete Scholz. Sie ließen sich 1922 scheiden. Herr Husch war Kaufmann und führte bis 1936 eine Getreidegroßhandlung. Seine Söhne Hans und Werner emigrierten 1937 und 1938 nach Chile, wo sie 1950 und 1970 verstarben. Bis zum Juni 1942 lebte Herr Husch in seiner geräumigen Wohnung auf der Franklinstraße. Am 1. Juli brachte ihn seine Tochter Annelies in das Henriettenstift, das Altersheim der jüdischen Gemeinde, das als sogenanntes Judenhaus galt. Am 2. Juli 1942 erfolgte die Deportation der Mitbewohner nach Theresienstadt. Da die Zahl von 50 zu transportierenden älteren Menschen bereits erreicht war, konnte Herr Husch wieder in seine Wohnung zurückkehren. Am 4. Juli 1942 fand die Tochter ihren Vater erhängt vor, und die Nachbarn berichteten, dass die Gestapo zuvor bei ihm gewesen sei. Die Wohnung und das Vermögen gingen als „volks- und staatsfeindliches Vermögen“ in den Besitz des Deutschen Reiches über. Als Halbjüdin befürchtete seine Tochter Annelies stets die Deportation. Der Angriffe auf Dresden am 13. und 14. Februar 1945 retteten ihr und ihren Kindern das Leben.
Seine Enkelin, die noch lebhafte Erinnerungen an ihren Großvater hat, initiierte die Verlegung des Stolpersteins.

Franklinstraße 20, 01069 Dresden

Quellen:

Angaben der Familie

Putzpate:
bereits vergeben

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