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Hermann Max Dietze

Sophienstraße 16, Altstadt

HIER ARBEITETE
MAX HERMANN
DIETZE
JG. 1901
ZEUGE JEHOVAS
VERHAFTET 1933
HOHNSTEIN
1935 SACHSENBURG
TOT AN HAFTFOLGEN
28.9.1938



Weitere Stolpersteine in Sophienstraße 16:
Gottschling, Ernst Fritz

Max Hermann Dietze wurde am 20. Juli 1901 in Auerbach geboren. Er wohnte in der Rauhentalstraße 64 in Meißen. Er war verheiratet mit Rosina Dietze, geb. Ehrhardt und hatte zwei Söhne. Er machte eine Lehre als Porzellanmaler in der Manufaktur Meißen und war 1925/25 ein Jahr Musikschüler beim Tonkünstler Lang in der Gützkowstraße und dem Pianisten Dr. Berling am Fürstenplatz in Dresden. Er arbeitete seit 1924 in Meißen im Meisteratelier von Prof. Emil Paul Börner. 1927 war er an der Erfindung und Herstellung stimmbarer Porzellanglocken beteiligt und stimmte 1929 die Porzellanglocken des Glockenspiels an der Frauenkirche Meißen.
Bereits im Juni 1933 wurde Max Hermann Dietze erstmals wegen seiner Verbindung zu den Ernsten Bibelforschern verhaftet und verbrachte zwei Tage in Haft im Amtsgerichtsgefängnis Meißen.
Am 6. Dezember 1933 wurde das Glockenspiel im Dresdner Zwinger, welches von Max Hermann Dietze und seinem Kollegen Ernst Fritz Gottschling hergestellt und gestimmt wurde, in Gegenwart von Prof. Börner und Vertretern der SA eingeweiht.
Sieben Tage später, am 14. Dezember 1933, wurde Max Hermann Dietze gegen 22 Uhr abends verhaftet und am darauffolgenden Tag in das KZ Hohnstein. Zwischen Januar und April 1934 kam er vorübergehend frei, um ein Porzellanglockenspiel in Bremen fertigzustellen. Anschließend wurde er erneut in Hohnstein inhaftiert und kam erst am 31. Januar 1934 wieder frei.
Anfang 1935 erfolgte die fristlose Entlassung bei der Porzellanmanufaktur Meißen, im April wurde Max Hermann Dietze erneut verhaftet und in das KZ Sachsenburg gebracht, wo er bis Anfang 1936 blieb. Der bereits 1933 auf Betreiben von Prof. Börner in Meißen entlassene Adolf Pfeiffer, der als Demokrat und wegen Kontakten zu Juden Repressionen ausgesetzt war, vermittelte Max Hermann Dietze, der in Folge der KZ-Haft gesundheitlich schwer angeschlagen war, eine Tätigkeit in der Porzellanfabrik Hutschenreuther in Selb. Dort starb Max Hermann Dietze am 28. September 1938, im Alter von 37 Jahren, an Herzversagen.

Putzpate:
bereits vergeben

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