Details

Bernhard Zwecher

Ziegelstraße 12, Altstadt

Hier wohnte
Bernhard Zwecher
Jg. 1939
ausgewiesen 1939
ermordet im
besetzten Polen



Weitere Stolpersteine in Ziegelstraße 12:
Herzberg, Helene
Herzberg, Josef
Zwecher, Szymon
Zwecher, Anna

Szymon Zwecher wurde am 26. Februar 1897 im galizischen Kolomyja, der heutigen Ostukraine als jüngerer Bruder von Owadie Leib geboren. Im August 1922 zog er zu seinem Bruder nach Dresden. In der Gemeindesynagoge heiratete Szymon 1935 Anna Weinsieder, die am 5. Juni 1905 in Dresden geboren wurde. Anna war die Tochter von Berl Bernhard und Meta Weinsieder, geb. Adlerstein. Das Paar lebte in der Steinstraße 3 und der Ziegelstraße 54. In diesem Haus befand sich ebenfalls der orthodoxe Verein Schomre Hadas, der 1919 gegründet wurde und in dem ein Ritualbad (Mikwe) betrieben wurde. Der Beruf von Szymon Zwecher wurde mit Handlungsgehilfe angegeben. Als solcher stieg der in das Geschäft des größeren Bruders, der in Dresden ein Geschäft hatte, in dem Teppiche, Wandteppiche, Textilien, Eisenwaren, Kleidung und mehr verkauft wurden.
Szymon Zwecher wurde am 28. Oktober 1938 gemeinsam mit seinem Bruder und dessen Familie im Rahmen der sogenannten Polenaktion nach Zbąszyń abgeschoben. Seine schwangere Frau Anna blieb aus ungeklärten Gründen in Dresden. Die Familie nimmt an, dass dies geschah, weil sie schwanger war. Außerdem wird vermutet, dass Szymon nach der Ausweisung kurzzeitig zu seiner Frau in Dresden zurückkehrte. Ihr einziges Kind Bernhard, benannt nach Annas Vater, wurde am 8. Januar 1939 in Dresden geboren. Annas Schwester Jetty Bomse (Bomsl) konnte wahrscheinlich nach Buenos Aires (Argentinien) fliehen. Einer ihrer Söhne hieß Gerhard. Anna Zwecher wurde mit ihrem wenige Monate alten Sohn am 2. August 1939 nach Polen abgeschoben. Die Familie gilt seither als verschollen.

Yonatan Zwecher (Israel), Urenkel von Owadie Leib Zwecher, Enkel von Chaskel Kurt und Sohn von Meir Zwecher stiftete diese Stolpersteine in Erinnerung an seine Familienmitglieder.

Quellen:
Angaben der Familie Arbeitskreis Gedenkbuch der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. (2006): Buch der Erinnerung. Juden in Dresden: Deportiert, ermordet, verschollen. 1933-1945. Thelem Universitätsverlag Dresden, S. 392.

Archiv-Sammlung "Juden in Dresden", Stiftung Sächsische Gedenkstätten

Bundesarchiv, Gedenkbuch für die Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945 http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/ [21.07.2014]

HATiKVA Bildungs- und Begegnungsstätte für jüdische Geschichte und Kultur Sachsen e.V.

Jüdische Gemeinde zu Dresden

Putzpate:
bereits vergeben

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