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Alfred Michaelis

Pirnaische Straße 9, Altstadt

HIER WOHNTE
ALFRED MICHAELIS
JG. 1887
VERHAFTET JAN. 1942
BUCHENWALD
1942 SACHSENHAUSEN
ERMORDET 30.6.1942



Weitere Stolpersteine in Pirnaische Straße 9:
Michaelis, Bertha
Michaelis, Annelies Irma

Alfred Michaelis wurde am 27. Juni 1887 in Adlig Briesen geboren, der heutigen Woiwodschaft Pommern in Polen. In erster Ehe war er mit Lilly Kornblum verheiratet, mit der er zwei Töchter hatte: Annelies Irma und Ruth. Seine zweite Frau war Bertha Adler, die beiden heirateten 1941 in Leipzig. Alfred war Kaufmann und gemeinsam mit seinem Schwiegervater und Schwager aus erster Ehe leitete er die Firma Ludwig Bach & Co. mit dem Kaufhaus für Damenkonfektion.
Alfred und Bertha Michaelis wurden genötigt, in der sogenannte Judenhaus in der Fürstenstraße 2 zu ziehen. Alfred wurde wegen des Hörens ausländischer Sender verhaftet. 1942 erfolgte eine weitere Verhaftung sowie die Deportation nach Buchenwald. Von dort aus wurde er nach Sachsenhausen deportiert, wo er am 30. Juni 1942 ermordet wurde.
Seine Frau Bertha Michaelis wurde im November 1942 gezwungen, in das sogenannte „Judenlager Hellerberg“ zu ziehen. Von dort aus erfolgte die Deportation nach Ausschwitz, wo sie vermutlich Ende 1944 oder Anfang 1945 ermordet wurde.
Tochter Annelies Irma musste ebenfalls im November 1942 in das sogenannte „Judenlager Hellerberg“ ziehen, von wo aus im März 1943 die Deportation nach Ausschwitz erfolgte. Das Buch der Erinnerung berichtet, dass sie daraufhin nervenkrank wurde und kurz darauf am 15. März ermordet wurde.
Tochter Ruth ist die einzige Überlebende der Familie. Sie floh 1938 nach Rom zu Verwandten, wohin ihr die Eltern noch Studiengeld schickten. Im Dezember musste sie Italien verlassen und floh über Genua nach Südamerika. Sie heiratete und lebte als Ruth de Sagel in Arenales (Argentinien), wo sich ihre Lebensspur verwischt.
Elisabeth Lorenz aus Dresden und ihre Familie veranlasste hochbetagt die Verlegung der Stolpersteine für Familie Michaelis. Annelies Irma, Margot Bauer, Ingetraut Meyring und Elisabeth besuchten gemeinsam die „Staatliche Höhere Mädchenbildungsanstalt Dresden-Johannstadt“. Der Stolperstein für Ingetraut Meyring wurde bereits verlegt. Margot Bauer lebt hochbetagt in den USA. Frau Lorenz verstarb wenige Wochen vor der Verlegung des Stolpersteins für ihre Freundin.

Quellen

Arbeitskreis Gedenkbuch der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e. V. (2006): Buch der Erinnerung. Juden in Dresden: Deportiert, ermordet, verschollen. 1933 bis 1945. Thelem Universitätsverlag Dresden, S. 253.

Putzpate:
bereits vergeben

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