Details

Willy Nathan Estreicher

Spenerstraße 36, Blasewitz

HIER WOHNTE
WILLY NATHAN
ESTREICHER
JG 1879
VERHAFTET 8.12.1941
GESTAPO DRESDEN
1942 BUCHENWALD
ERMORDET 2.7.1942



Weitere Stolpersteine in Spenerstraße 36:
Estreicher, Else

Willy Nathan Estreicher wurde am 21. September 1879 in Dresden geboren. In den späten 1920er Jahren heiratete er Else Göbler (geb. am 09. Oktober 1900) und zog zu ihr nach Dresden-Striesen in die Stormstraße 31/Ecke Spenerstraße. Sie bekamen einen Sohn, Erhard, der 1929 geboren wurde. Sie lebten dort zusammen mit Elses Sohn Joachim Hammer aus ihrer ersten Ehe.
Willy Nathan Estreicher war von Beruf Kaufmann. Er arbeitete als Anzeigenwerber. In der Israelitischen Religionsgemeinde Dresden war er im Dezember 1939 als Leiter der Wohnungsvermittlung tätig.
Am Montag, den 8. Dezember 1941 wurde Willy zu Hause von der Gestapo abgeholt und kehrte nie wieder dorthin zurück. Er wurde ins Gestapo-Gefängnis Dresden inhaftiert und wurde am 26. Februar 1942 in das KZ Buchenwald bei Weimar deportiert, wo er am 2. Juli 1942 ermordet wurde. Seine Asche wurde in einer Urne an seine Frau zurückgeschickt. Die Nazis versuchten weiterhin, Else unter Druck zu setzen, damit sie sich posthum von ihrem jüdischen Mann scheiden lässt, was sie jedoch ablehnte. Als Strafe für diese Weigerung kam auch sie für sechs Monate ins Gefängnis.
Sohn Erhard überlebte mit seiner nichtjüdischen Mutter und seinem Halbbruder bei den Großeltern Göbler. Nach dem Krieg zogen sie nach Geising ins Erzgebirge. Das Haus, in dem beide wohnten, wurde im 2. Weltkrieg zerstört, und auch die gesamte Stormstraße existiert nicht mehr. Reste davon bzw. eine Doppelbaumreihe befinden sich noch auf der Rückseite des heutigen Kaufland-SB-Warenhauses an der Borsbergstraße (Stand 2018). Daher werden die beiden Stolpersteine in unmittelbarer Nähe vor dem Haus in der Spenerstraße 36 verlegt.
Der Großneffe von Else Estreicher spendete die Stolpersteine 2018.

Quellen:
Angaben der Familie.

Arbeitskreis Gedenkbuch der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. (2006): Buch der Erinnerung. Juden in Dresden: Deportiert, ermordet, verschollen. 1933-1945. Thelem Universitätsverlag Dresden, S. 87.

Auskünfte der jüdischen Gemeinde Dresden, Archiv Gedenkbuch.

Das Bundesarchiv der BRD, Gedenkbuch, Opfer der Verfolgung der Juden unter der Nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933-1945.

Putzpate:
bereits vergeben

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