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Robert Schein

Königsbrücker Straße 26, Neustadt

HIER WOHNTE
ROBERT SCHEIN
JG. 1876
GEDEMÜTIGT / ENTRECHTET
SCHUTZRAUMVERBOT
TOT BEI LUFTANGRIFF
13.2.1945



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Schein, Martha

Robert Schein wurde am 9. November 1876 in Tworog/Tost-Gleiwitz geboren. Seine Eltern waren Rosalie, geb. Krebs und Elkan Schein. Elkan Schein wurde 1821 in Kempen, Posen geboren und war dreimal verheiratet. Die Ehe mit Rosalie Krebs wurde 1875 geschlossen. Neben Robert hatte das Paar weitere Kinder: u.a. Tochter Cäcilie Schein, verheiratete Heymann, und die Söhne Benno und Simon Schein. Insgesamt hatte Robert elf Geschwister.
Sein Vater starb am 9. Oktober 1893 in Tworog und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Wielowies beerdigt, wo sein Grabstein bis heute erhalten ist. Seine Mutter starb 1920 und wurde in Tarnowskie Gory beerdigt.
Robert Schein arbeitete als Kaufmann im Kaufhaus Meidner & Co. für Textilwaren, dessen Mitinhaber er war.
Noch vor 1900 heiratete er Martha Erich, die am 2. Oktober 1876 in Dresden geboren wurde.
Das Ehepaar hatte zwei Kinder: Tochter Hildegard, die am 9. April 1900 das Licht der Welt erblickte und Sohn Hans, der am 12. Dezember 1903 geboren wurde. Hans besuchte wie Erich Kästner die Jungenschule in der Dresdner Neustadt.
Beruflich folgte Hans seinem Vater und wurde Kaufmann im Kaufhaus Meidner & Co. Mit 18 Jahren hatte er einen Unfall, erkrankte an Krebs und starb mit nur 28 Jahren am 31. August 1931. Roberts Tochter Hildegard besuchte in Dresden die Höhere Töchterschule und bis 1924 das Konservatorium. Daneben besuchte sie eine Haushaltsschule.
1924 heiratete sie Dr. Erwin Hamburger aus Gleiwitz, wohin sie dann zog. Am 28. August 1925 kam ihre Tochter Johanna auf die Welt. Am 31. März 1933 zog die junge Familie erst nach Gräfenberg im Sudetenland, und dann 1937 wegen des zunehmenden Antisemitismus nach Prag. Von dort aus ging die Ausreise im Dezember 1939 weiter über Wien und Triest bis nach Haifa.
Robert Schein hingegen blieb mit Martha, die keine Jüdin war, in Dresden. Er wurde zur Zwangsarbeit verpflichtet und musste Schnee schippen sowie auf dem Jüdischen Friedhof arbeiten. Mehrfach musste das Ehepaar umziehen. Die Briefe an ihre Kinder in Palästina, die über das Rote Kreuz zugestellt wurden, zeugen von wechselnden Adressen. 1942 wohnte das Ehepaar in der Bettinastraße 21. Im Jahr 1944 ist als Adresse das sogenannte Judenhaus in der Sporergasse 2 angegeben.
Vermutlich sollte Robert Schein am 16. Februar 1945 deportiert werden, jedoch starben er und seine Frau Martha durch die Bombardierung Dresdens am 13. Februar.

Putzpate:
bereits vergeben

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