Details

Johanne Meyer

Georg-Nerlich-Straße 4, Altstadt

Hier wohnte
Johanne Meyer
geb. Stifter
Jg. 1893
deportiert 1942
ermordet 1943 in
Riga



Weitere Stolpersteine in Georg-Nerlich-Straße 4:
Meyer, Harry
Meyer, Heinz
Meyer, Fritz

Harry Herbert Hirschel Meyer wurde am 9. April 1891 im oberschlesischen Beuthen (Bytom) geboren. Seine Frau, Johanne, geborene Schifter, wurde am 30. Dezember 1893 in Potschappel geboren. Das Paar hatte zwei Söhne: Heinz Wolfgang, geboren am 29. Juni 1923, und Fritz Joachim, geboren am 28. Mai 1925.
Harry Meyer war Kaufmann und leitete auf der Wilsdruffer Straße 16 ein Geschäft für Spielwaren, Schmuck- und Lederwaren sowie Chananukka-Geschenke. Zudem war er Musiker und Leiter des jüdischen Jugendorchesters und gab seinen Söhnen sowie anderen Kindern Geigenunterricht. Noch 1937 bot er im israelitischen Gemeindeblatt Dresden "Gründlichen Violinen-Unterricht" für die verbliebenen jüdischen Kinder an. Sein Sohn Heinz Meyer erhielt Unterricht beim Konzertmeister der Dresdner Staatskapelle und ab 1937 studierte er in Prag Musik. Sein Bruder Fritz erhielt Klavierunterricht und gemeinsam nahmen sie am musikalischen Kulturleben der Israelitischen Religionsgemeinde zu Dresden teil.
1936 wurde das Geschäft des Vaters durch nationalsozialistische Maßnahmen in den Konkurs getrieben. Im Januar 1942 wurden Harry Meyer und seine Frau Johanne nach Riga deportiert. Johanne Meyer ist dort ums Leben gekommen, ihr Mann wurde 1944 nach Dachau deportiert und verstarb kurz vor der Befreiung des Lagers.
Die Söhne Heinz und Fritz wurden im November 1942 in das "Judenlager Hellerberg" und im März 1943 nach Auschwitz deportiert. Heinz Meyer musste Mitglied des Lagerorchesters werden. Nach Auflösung des Lagers nahm er am Todesmarsch nach Buchenwald teil, bei dem er fliehen konnte. Sein Bruder Fritz kam im März 1943, noch nicht achtzehnjährig, in Auschwitz ums Leben.

Quellen:
Arbeitskreis Gedenkbuch der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V. (2006): Buch der Erinnerung. Juden in Dresden: Deportiert, ermordet, verschollen. 1933-1945. Thelem Universitätsverlag Dresden, S. 250-252.

Putzpate:
bereits vergeben

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